Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters

Sonderausstellung im Museum der Universität Tübingen MUT

Im Herbst 2020 kam völlig überraschend mit dem kleinen Goldring von Ammerbuch-Reusten bei archäologischen Forschungsgrabungen das bislang älteste Goldartefakt Südwestdeutschlands zum Vorschein. Gold spielt in allen heutigen Gesellschaften eine besondere Rolle. Es gilt als Insignie von Macht und Reichtum und dient als Symbol für Glanz, Sonne und Ideale. Mit Beginn einer stärkeren gesellschaftlichen Differenzierung spielte Gold mit seinem spezifischen Glanz eine besondere Rolle, bei der Darstellung von Macht und Status. Welche kulturhistorische Entwicklung mussten die Gesellschaften in unserem Raum durchlaufen, bis die Voraussetzungen für die Nutzung von Edelmetallen im Raum Tübingen gegeben waren? Diese Ausstellung skizziert den Weg von den ersten sesshaften bäuerlichen Gemeinschaften im Südwesten Deutschlands bis zum Auftreten des ältesten Goldes in einem frühbronzezeitlichen Frauengrab bei Ammerbuch-Reusten. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen und des Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.

Flyer

22. September 2023 bis 14. Januar 2024

Museum „Alte Kulturen“ Schloss Hohentübingen

Burgsteige 11, 72070 Tübingen

Mi-So 10-17 Uhr; Do 10-19 Uhr

https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/de/ausstellungen/sonderausstellungen/gold-im-ammertal

Die Ausstellung zeichnet der Weg nach von den ersten sesshaften bäuerlichen Gemeinschaften im Südwesten Deutschlands bis zum Auftreten des frühesten Goldes in einem frühbronzezeitlichen Frauengrab bei Ammerbuch-Reusten. Grundlage sind die seit dem Herbst 2017 von unserem Institut in Zusammenarbeit mit dem LAD durchgeführten Ausgrabungen in Ammerbuch-Entringen, "Unteres Feld" und "Tiefer Weg", Ammerbuch-Pfäffingen, "Lüsse", Ammerbuch-Reusten, "Grüninger" und Tübingen-Unterjesingen, "Ammerbühlen". Verschiedene Seminare dienten der Vorbereitung der Ausstellung.

Stationen auf dem Weg bis zur Ausstellung:

Mona Korolnik mit einem der restaurierten frühneolithischen Großgefäße aus Ammerbuch-Pfäffingen, "Lüsse" im Sommer 2023

Studierende des Instituts beim Aussieben von Funden in Ammerbuch-Entringen, "Tiefer Weg" im Frühjahr 2023

Blockbergung eines frühbronzezeitlichen Grabes bei Ammerbuch-Reusten, "Grüninger" im Herbst 2020

Christoph Berthold und Birgit Schorer bei der Untersuchung des frühbronzezeitlichen Goldringes aus Reusten im Frühjahr 2021

 

Ansprechpartner:
Eberhard Karls Universität Tübingen
Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters
Prof. Dr. Raiko Krauß

Ausstellungskatalog

Raiko Krauß, Jörg Bofinger (Hg.):

Gold im Ammertal. Das Ende der Steinzeit im Raum Tübingen

Schriften des Museums der Universität Tübingen MUT, hg. von Ernst Seidl, Bd. 27
Tübingen: MUT 2023
294 Seiten mit 274 Farbabbildungen


Neue Mitarbeiterin im Sekretariat

Am 1. März 2023 hat Frau Brigitte Keinath ihre Arbeit im Sekretariat der Jüngeren Ur- und Frühgeschichte und der Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit aufgenommen. Ihre Bürozeiten sind Montag, Dienstag und Donnerstag von 9:30 Uhr bis 14:30 Uhr und Mittwoch von 9:30 Uhr bis 12:00 Uhr.
Wir heißen sie an unserem Institut herzlich willkommen und wünschen ihr einen guten Start.


Zeugen im Boden. Archäologische Zugänge zu Wüste 3

Eröffnung eines studentischen Ausstellungsprojektes im Museum KZ-Gedenkstätte Bisingen

Das Museum KZ-Gedenkstätte Bisingen ist ein Kleinod der süddeutschen Museumslandschaft. Am Mittwoch 8. März wurde dort mit zahlreichen Gästen eine von Studierenden der Universität Tübingen konzipierte und kuratierte archäologische Dauerausstellung eröffnet, die sich den materiellen Überresten widmet, die das Geheimprojekt „Wüste“ aus der NS-Zeit im Boden hinterlassen hat.

1943 entschied sich das NS-Regime mit dem Geheimprojekt „Wüste“ Öl aus dem Schiefergestein der Schwäbischen Alb zu gewinnen, da die Treibstoffversorgung der Wehrmacht für die Fortsetzung des Vernichtungs- und Eroberungskrieges vor dem Zusammenbruch stand. Tausende von KZ-Häftlingen, Kriegsinternierte und Zwangsarbeiter mussten dafür unter unmenschlichen Bedingungen unter anderem im Wüste-Werk 3 im Engstlatter Ried bei Balingen leiden. Kaum etwas erinnert dort heute noch an die Schicksale, die Schmerzen und den Tod der Häftlinge. Unter der Oberfläche der Äcker und Wiesen sind aber unzählige archäologische Spuren begraben.

In jahrelanger Arbeit wurden diese Spuren von ehrenamtlichen Forschern gesammelt und mit einem Citizen Science-Konzept gemeinsam mit Studierende der Universität Tübingen ausgewertet. Eine Auswahl dieser Objekte und ihrer Geschichte(n) ist nun in einem neuen archäologischen Ausstellungsteil im Museum KZ-Gedenkstätte Bisingen dauerhaft der Öffentlichkeit präsentiert. Das neue Vermittlungsmodul wurde im Rahmen der Eröffnung von Ines Mayer, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Gedenkstätte KZ Museum Bisingen als „echtes Upgrade für unsere Ausstellung“ gewürdigt. Dr. Christian Bollacher, der das Projekt von Seiten des Landesamtes für Denkmalpflege begleitet hat, hob in seinem Grußwort die vorbildliche und wegweisende Zusammenarbeit zwischen Universität, Denkmalpflege und ehrenamtlichen Gedenkstätteninitiativen hervor. Für eine Fortsetzung und Intensivierung der gemeinsamen Arbeit gibt es bereits verschiedene Ideen. 

Das studentische Lehr- und Forschungsprojekt wurde vom CIVIS Open Lab „Lost places, lost memories? The legacy of Nazi terror along the Swabian Alb“ gefördert.  https://civis.eu/de/activities/civis-openlab/civis-open-lab-tubingen  

 

Ansprechpartner:
Eberhard Karls Universität Tübingen, Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit
PD Dr. habil. Lukas Werther
lukas.wertherspam prevention@uni-tuebingen.de 
07071-2974363


New new Master´s program "Archaeology" to be launched in winter term 2022/23

In winter 2022/23, we will launch a new Master´s program "Archaeology" at Tübingen University, which will be taught fully in English. Within the program, students could specialise in Stone Age Archaeology, Later European Prehistory, Near Eastern Archaeology and Archaeology of the Southern Levant, Classical Archaeology or Medieval and Post-Medieval Archaeology/Historical Archaeology. Applications from abroad are most welcome! Dont hesitate to contact us.

Flyer

Homepage